Oman – Ein gar nicht mal so heißer Sommer
Fünf Aktivitäten für einen kühlen Sommerurlaub im Sultanat
Gastland des Fernweh Festival 2023
Im Sommer nach Oman? Während die Temperaturen auf der Arabischen Halbinsel in den Sommermonaten oft auf über 40 Grad Celsius steigen, ist das Klima in bestimmten Gebieten Omans, wie dem Hajar-Hochgebirge oder der Region Dhofar, gemäßigt und angenehm. Abkühlung finden Reisende beispielsweise im Süden, wo der Sommer mit der Monsunzeit zusammenfällt und ein täglicher Sprühregen die Luft abkühlt und dabei die Pflanzenwelt üppig gedeihen lässt. Auch in anderen Gegenden des Sultanats gibt es zahlreiche Aktivitäten, die für Erfrischung sorgen. Vom Schnorcheln mit majestätischen Walhaien über ein belebendes Bad in einem der Wadis bis hin zu einer Runde Golf unter den Sternen – mit diesen fünf Aktivitäten behalten Reisende auch in den Sommermonaten einen kühlen Kopf in Oman.
Ein total verregneter Urlaub oder das Naturphänomen Khareef
Keine andere Region steht in den Sommermonaten mehr im Kontrast zu den Klischees der Arabischen Halbinsel als die Küstenebene von Dhofar. Durch die Monsunregenfälle von Juni bis September sinken die Temperaturen in der südlichsten Region von Oman auf „kühle“ 20 Grad Celsius. Die kargen Hänge sind plötzlich von einer Nebelwaldvegetation bedeckt und in der Hauptstadt Salalah herrscht eine tropische Atmosphäre. Diese klimatische Veränderung ist als „Khareef“ (Monsunsaison) bekannt. Innerhalb eines schmalen Landstreifens, der sich etwa 250 Kilometer von Osten nach Westen erstreckt, herrscht dann an den von Kokospalmen gesäumten Stränden und in den Plantagen mit exotischen Früchten Dschungelatmosphäre. An seiner tiefsten Stelle reicht der Monsun nur etwa 30 Kilometer von der Küste ins Landesinnere hinein, was einen dramatischen Unterschied zwischen der grünen, zur Küste hingewandten Oasenlandschaft mit zahlreichen Wasserfällen und dem umliegenden weiterhin sehr trockenen
„Unbewohnten Viertel“ schafft. Die niedrigen Temperaturen und der begehrte Regen ziehen zahlreiche Besucher aus den Nachbarländern Omans an und machen Dhofar im Sommer zu einem Mekka für arabische Reisende, die die frische Luft und das neblige Klima genießen. Auch Monate nach dem Monsun ist die Landschaft in Dhofar vielerorts noch in verschiedenste Grüntöne getaucht.
Wadis voller Wasserspaß
Wadis sind Oasen inmitten karger Landschaften und bezeichnen eigentlich Flussläufe. In der Trockenzeit bilden sie einsame Wüstentäler mit bizarren Felsformationen. Sobald sie jedoch Süßwasser führen, verwandeln sie sich in grüne, schattige Oasen mit natürlichen Felsbecken und Wasserfällen, eingerahmt von imposanten Felswänden. Wadis liegen meist versteckt in der bergigen Landschaft Omans – der Weg zu ihnen führt oft durch eine beschattete Schlucht, an deren Ende eine erfrischende Überraschung lockt. Eine dreistündige Fahrt südwestlich von der Hauptstadt Maskat liegt das Wadi Bani Khalid, eines der beliebtesten Wadis im Sultanat. Der Spaziergang durch das Wadi ist kurz (etwa 10 Minuten) und wird mit einem Süßwasserpool mit kristallklarem Wasser inmitten der zerklüfteten Berglandschaft oder einem Picknick unter schattigen Palmen belohnt.
Schnorcheln rund um die Daymaniyat
Inseln Mit Wassertemperaturen von 26 bis 31 Grad ist es im omanischen Sommer unter Wasser deutlich kühler als über Wasser. Die Unterwasserwelt vor der Küste Omans ist relativ unberührt und eignet sich hervorragend zum Schnorcheln – das Spektakel können Besucher dank der angenehmen Wassertemperaturen stundenlang genießen. In den Sommermonaten, von Juli bis Oktober, sind die planktonreichen Gewässer vor der Küste der Hauptstadt ein beliebtes Revier für Walhaie. Einer der besten Schnorchelspots, um diese majestätischen Kreaturen und andere faszinierende Meeresbewohner zu beobachten, sind die Daymaniyat Inseln im Golf von Oman. Diese neun Inseln, zwischen Barka und Al Seeb gelegen, bilden ein Meeresschutzgebiet, in dem bedrohte Meeresschildkröten, unberührte Korallenriffe und exotische Fische leben. Das Wasser ist hier so klar, dass die Sicht bis zu 20 Meter weit reicht. Das Naturschauspiel scheint Disney’s „Findet Nemo“ entsprungen. In der flachen Bucht am nordöstlichen Ende der größten der Daymaniyat Inseln können Reisende oberhalb des Riffs schnorcheln. An der Südwestseite des Archipels ist die Wahrscheinlichkeit am größten, grüne Meeresschildkröten zu sehen. Und mit etwas Glück treffen Schnorchler auch auf Delfine und Walhaie.
Wanderungen im Hochgebirge
Das Hajar-Gebirge zeichnet sich in den Sommermonaten durch angenehm warme Tagestemperaturen um die 30 Grad und milde Temperaturen in den Abendstunden aus. Eine der spektakulärsten Wanderrouten des Landes ist der Balcony Hike (W6-Route). Der Weg beginnt in Al Khitaym, einem Dorf 130 Kilometer westlich von Maskat. Auf einer Länge von vier Kilometern führt die Wanderung auf schmalen Pfaden zwischen kargen Klippen und schroffen Felsen entlang der bis zu 1.000 Meter tiefen Schlucht des Wadi Nakhar, die als „Grand Canyon Omans“ bekannt ist. Hin und zurück dauert die Wanderung etwa drei bis vier Stunden. Aktivurlauber machen sich direkt nach Sonnenaufgang auf den Weg, um die kühleren Temperaturen am Morgen für die Bewältigung der zweihundert Höhenmeter und das goldene Licht optimal zu nutzen. Der Jabal Shams ist mit 3.075 Metern der höchste Berg des Sultanats. Er wird auch Sonnenberg genannt, da er aufgrund seiner Höhe der erste Punkt in Oman ist, der von der aufgehenden Sonne beschienen wird. Fast nirgendwo sonst im Land ist der Sonnenaufgang so spektakulär wie auf diesem Gipfel. Die Wanderung dorthin (W4-Route) eignet sich perfekt für Abenteurer, die die Herausforderung lieben und keine Hemmung haben, mitten in der Nacht aufzustehen, um den Gipfel in fünf bis sieben Stunden
rechtzeitig zum Sonnenaufgang zu erklimmen. Die Temperaturen auf dem Gipfel schwanken zwischen 14 und 24 Grad und sind damit um einiges kühler als in den unteren Bergregionen.
Nächtliches Golfspiel in Maskat
Tagsüber können die Temperaturen in der prallen Sonne auf den Golfplätzen rund um Maskat Golfern einiges abverlangen, doch die Golfclubs haben hierfür eine Lösung: Die Plätze sind nachts beleuchtet, sodass Golfer ihre Bälle bequem in der Kühle des Abends abschlagen können. Mit einer Durchschnittstemperatur von 28 Grad Celsius ist der Sport zu dieser Zeit angenehm. Zusätzlich verzückt der gelegentliche Blick weg vom Ball in den Nachthimmel, wo Tausende Sterne um die Wette strahlen.
Bilder: © Ministry of Heritage & Tourism Sultanate of Oman